1
Mose 25Schlachter 2000 (SCH2000)
Abrahams zweite Ehe. Sein Tod und Begräbnis
25 Und Abraham nahm wieder eine Frau, die
hieß Ketura.
2 Die gebar ihm den Simran und den Jokschan,
den Medan und den Midian, den Jischbak und den Schuach.
3 Jokschan aber zeugte den Scheba und den
Dedan. Die Söhne von Dedan aber waren die Assuriter, Letusiter und Leumiter,
4 und die Söhne Midians waren Epha, Epher,
Henoch, Abida und Eldaa. Diese alle sind Söhne der Ketura.
5 Und Abraham gab seinen ganzen Besitz dem
Isaak.
6 Aber den Söhnen, die er von den
Nebenfrauen hatte, gab Abraham Geschenke und schickte sie, während er noch
lebte, von seinem Sohn Isaak weg nach Osten in das Morgenland.
7 Dies ist die Zahl der Lebensjahre
Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre.
8 Und Abraham verschied und starb in gutem
Alter, alt und lebenssatt, und wurde zu seinem Volk[a] versammelt.
9 Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben
ihn in der Höhle Machpelah auf dem Acker des Ephron, des Sohnes Zoars, des
Hetiters, Mamre gegenüber,
10 in dem Acker, den Abraham von den Hetitern
gekauft hatte. Dort wurden Abraham und seine Frau Sarah begraben.
11 Und es geschah nach dem Tod Abrahams, da
segnete Gott seinen Sohn Isaak. Und Isaak wohnte bei dem »Brunnen des
Lebendigen, der [mich] sieht«.
Die Nachkommen Ismaels
12 Dies ist die Geschichte Ismaels, des
Sohnes Abrahams, den Hagar, Sarahs ägyptische Magd, dem Abraham gebar.
13 Und dies sind die Namen der Söhne Ismaels,
nach denen ihre Geschlechter genannt sind: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajoth,
dann Kedar und Adbeel und Mibsam,
14 Mischma, Duma, Massa,
15 Hadad, Tema, Jetur, Naphisch und Kedma.
16 Das sind die Söhne Ismaels mit ihren
Namen, in ihren Höfen[b] und Zeltlagern, zwölf Fürsten nach ihren Geschlechtern.
17 Und Ismael wurde 137 Jahre alt, und er
verschied und starb und wurde zu seinem Volk versammelt.
18 Sie wohnten aber von Hawila an bis nach
Schur, das vor Ägypten liegt, und bis nach Assur hin; gegenüber von allen
seinen Brüdern ließ er sich nieder.
Die beiden Söhne Isaaks: Esau und Jakob
19 Dies ist die Geschichte Isaaks, des Sohnes
Abrahams. Abraham zeugte Isaak.
20 Und Isaak war 40 Jahre alt, als er Rebekka
zur Frau nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers aus Paddan-Aram[c], die Schwester des Aramäers Laban.
21 Isaak aber bat den Herrn für seine Frau, denn sie war
unfruchtbar; und der Herr ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka wurde
schwanger.
22 Und die Kinder stießen sich in ihrem
Schoß. Da sprach sie: Wenn es so gehen soll, warum bin ich denn in diesen
Zustand gekommen? Und sie ging hin, um den Herrn zu fragen.
23 Und der Herr sprach zu ihr: Zwei Völker sind in
deinem Leib, und zwei Stämme werden sich aus deinem Schoß scheiden; und ein
Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
24 Als nun ihre Tage erfüllt waren, dass sie
gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib.
25 Der erste, der herauskam, war rötlich, am
ganzen Leib wie ein haariger Mantel[d], und man gab ihm den Namen Esau[e].
26 Danach kam sein Bruder heraus, und seine
Hand hielt die Ferse Esaus; da gab man ihm den Namen Jakob[f]. Und Isaak war 60 Jahre alt, als sie geboren wurden.
Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht
27 Und als die Knaben groß wurden, da wurde
Esau ein tüchtiger Jäger, ein Mann des freien Feldes; Jakob aber war ein
sittsamer Mann, der bei den Zelten blieb.
28 Und Isaak hatte den Esau lieb, weil ihm
das Wildbret mundete; Rebekka aber hatte den Jakob lieb.
29 Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau
vom Feld und war erschöpft.
30 Und Esau sprach zu Jakob: Lass mich von
dem roten [Gericht] da hinunterschlingen, denn ich bin erschöpft! Daher gab man
ihm den Namen Edom[g].
32 Und Esau sprach zu Jakob: Siehe, ich muss
doch sterben; was soll mir das Erstgeburtsrecht?
33 Jakob sprach: So schwöre mir heute! Und er
schwor ihm und verkaufte so dem Jakob sein Erstgeburtsrecht.
34 Da gab Jakob dem Esau
Brot und das Linsengericht. Und
er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das
Erstgeburtsrecht.
Footnotes:
- (25,8) d.h. zu seinen
Vorfahren.
- (25,16) gemeint sind die
umgrenzten Lager der Beduinen.
- (25,20) Bezeichnung für
das Gebiet um Haran im nordwestlichen Mesopotamien.
- (25,25) d.h.
ein Mantel aus Ziegenhaarfilz.
- (25,25) bed.
»Rau / Behaart«.
- (25,26) bed. »Er fasst
die Ferse« od. »Er betrügt«.
- (25,30) bed.
»Rot«.
- (25,31) w. deine
Erstgeburt.
1 Mose 26Schlachter 2000 (SCH2000)
Gottes Verheißung an Isaak. Isaak im Land der Philister
26 Es kam aber eine Hungersnot in das Land,
nach der vorherigen Hungersnot, die zu Abrahams Zeiten gewesen war. Und Isaak
zog nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister.
2 Da erschien ihm der Herr und sprach: Reise nicht nach Ägypten
hinab, sondern bleibe in dem Land, das ich dir nennen werde!
3 Sei ein Fremdling in diesem Land, und ich
will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle
diese Länder geben und will den Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham
geschworen habe.
4 Und ich will deinen Samen mehren wie die
Sterne des Himmels, und ich will deinem Samen das ganze Land geben; und in
deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde,
5 weil Abraham meiner Stimme gehorsam
gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze
gehalten hat!
6 So wohnte Isaak in Gerar.
7 Und als die Leute des Ortes nach seiner
Frau fragten, da sprach er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu
sagen: Sie ist meine Frau, weil er dachte: Die Leute an diesem Ort könnten mich
um Rebekkas willen töten; denn sie war sehr schön.
8 Und es geschah, als er sich längere Zeit
dort aufhielt, da schaute Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster
und bemerkte, wie Isaak mit seiner Frau Rebekka vertraut scherzte.
9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach:
Siehe, sie ist deine Frau! Wie konntest du sagen: »Sie ist meine Schwester«?
Isaak antwortete ihm: Ich dachte, ich müsste vielleicht sterben um ihretwillen!
10 Abimelech sprach: Warum hast du uns das
angetan? Wie leicht hätte jemand vom Volk sich zu deiner Frau legen können; so
hättest du eine Schuld auf uns gebracht!
11 Da gebot Abimelech dem ganzen Volk und
sprach: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der soll gewisslich sterben!
Widerstand der Philister gegen Isaak
12 Und Isaak säte in dem Land und erntete im
selben Jahr hundertfältig; denn der Herr segnete ihn.
13 Und der Mann wurde reich und immer
reicher, bis er überaus reich war;
14 und er hatte Schaf- und Rinderherden und
eine große Dienerschaft. Darum beneideten ihn die Philister.
15 Alle Brunnen aber, die die Knechte seines
Vaters zu Abrahams, seines Vaters Zeiten gegraben hatten, hatten die Philister
verstopft und mit loser Erde gefüllt.
16 Und Abimelech sprach zu Isaak: Geh fort
von uns; denn du bist uns viel zu mächtig geworden!
17 Da zog Isaak fort und lagerte sich im Tal
Gerar und wohnte dort.
18 Und Isaak ließ die Wasserbrunnen
aufgraben, die sie zu Zeiten seines Vaters Abraham gegraben hatten und die die
Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten, und er nannte sie mit
denselben Namen, mit denen sein Vater sie benannt hatte.
20 Aber die Hirten von Gerar stritten sich mit
den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser gehört uns! Da nannte er den Brunnen
Esek[b], weil sie sich dort mit ihm gestritten hatten.
22 Da brach er von dort auf und grub einen
weiteren Brunnen; um den stritten sie sich nicht, darum nannte er ihn Rechobot[d] und sprach: Nun hat uns der Herr einen weiten Raum gemacht, damit wir
fruchtbar sein können im Land!
23 Von dort zog er hinauf nach Beerscheba.
24 Und der Herr erschien ihm in jener Nacht und
sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht, denn ich bin
mit dir, und ich will dich segnen und deinen Samen mehren um Abrahams, meines
Knechtes, willen!
25 Da baute er dort einen Altar und rief den
Namen des Herrn an;
und er schlug dort sein Zelt auf; und Isaaks Knechte gruben dort einen Brunnen.
Isaaks Bund mit Abimelech
26 Und Abimelech kam zu ihm von Gerar, mit
Ahussat, seinem Freund, und Pichol, seinem Heerführer.
27 Aber Isaak sprach zu ihnen: Warum kommt
ihr zu mir, da ihr mich doch hasst und mich von euch weggetrieben habt?
28 Sie sprachen: Wir haben deutlich gesehen,
dass der Herr mit
dir ist, darum haben wir uns gesagt: Es soll ein Eid zwischen uns sein,
zwischen uns und dir, und wir wollen einen Bund mit dir machen,
29 dass du uns keinen Schaden zufügst, wie
wir auch dich nicht angetastet haben und dir nur Gutes taten und dich im
Frieden haben ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Herrn!
30 Da bereitete er ihnen ein Mahl, und sie
aßen und tranken.
31 Und am Morgen früh standen sie auf und
schworen einander den Eid. Da ließ Isaak sie gehen, und sie zogen in Frieden
von ihm weg.
32 Und es geschah am selben Tag, da kamen
Isaaks Knechte und sagten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und
sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden!
Esau nimmt zwei hetitische Frauen
34 Als aber Esau 40 Jahre alt war, nahm er
Judith zur Frau, die Tochter Beris, des Hetiters, und Basmath, die Tochter
Elons, des Hetiters;
35 die bereiteten Isaak und Rebekka viel
Herzenskummer.
Footnotes:
- (26,19) d.h. einen
Quellwasser-Brunnen im Gegensatz zu den Zisternen, die Regenwasser
sammelten.
- (26,20) bed.
»Zank«.
- (26,21) bed.
»Anfeindung«.
- (26,22) bed.
»Weiter Raum«.
- (26,33) bed. »Brunnen des
Eides / Schwurbrunnen«.
1
Mose 27Schlachter 2000 (SCH2000)
Jakob empfängt durch Betrug den Erstgeburtssegen
27 Und es geschah, als Isaak alt war und
seine Augen dunkel wurden, sodass er nicht mehr sehen konnte, da rief er Esau,
seinen älteren Sohn, und sprach zu ihm: Mein Sohn! Er aber antwortete ihm: Hier
bin ich!
2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt und weiß
nicht, wann ich sterbe.
3 So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher
und deinen Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret,
4 und bereite mir ein schmackhaftes Essen,
wie ich es gern habe, und bring es mir herein, dass ich esse, damit meine Seele
dich segne, bevor ich sterbe!
5 Rebekka aber hörte zu, als Isaak diese
Worte zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wildbret zu
jagen und es heimzubringen.
6 Da redete Rebekka mit ihrem Sohn Jakob und
sprach: Siehe, ich habe gehört, wie dein Vater mit deinem Bruder Esau redete
und sagte:
7 »Bring mir ein Wildbret und bereite mir
ein schmackhaftes Gericht, dass ich esse und dich segne vor dem Angesicht
des Herrn,
ehe ich sterbe!«
8 So gehorche nun, mein Sohn, meiner Stimme
und tue, was ich dir sage:
9 Geh hin zur Herde und hole mir von dort zwei
gute Ziegenböcklein, dass ich deinem Vater ein schmackhaftes Gericht davon
bereite, wie er es gern hat.
10 Das sollst du deinem Vater hineintragen,
damit er es isst und dich vor seinem Tod segnet!
11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter
Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rau, und ich bin glatt.
12 Vielleicht könnte mein Vater mich
betasten, da würde ich in seinen Augen als ein Betrüger erscheinen; so brächte
ich einen Fluch über mich und nicht einen Segen!
13 Da sprach seine Mutter zu ihm: Dein Fluch
sei auf mir, mein Sohn! Gehorche du nur meiner Stimme, geh hin und hole es mir!
14 Da ging er hin und holte es und brachte es
seiner Mutter. Und seine Mutter machte ein schmackhaftes Essen, wie es sein
Vater gern hatte.
15 Rebekka nahm auch die guten Kleider Esaus,
ihres älteren Sohnes, die sie bei sich im Haus hatte, und zog sie Jakob, ihrem
jüngeren Sohn, an.
16 Aber die Felle der Ziegenböcklein legte
sie ihm um die Hände, und wo er glatt war am Hals;
17 und sie gab das schmackhafte Essen und das
Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.
18 Und er ging hinein zu seinem Vater und
sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn?
19 Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin
Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Steh doch
auf, setz dich und iss von meinem Wildbret, damit mich deine Seele segne!
20 Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Mein
Sohn, wie hast du es so bald gefunden? Er antwortete: Der Herr, dein Gott, ließ es mir begegnen!
21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu,
mein Sohn, dass ich dich betaste, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder
nicht!
22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak. Und
als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die
Hände sind Esaus Hände!
23 Aber er erkannte ihn nicht, denn seine
Hände waren rau, wie die Hände seines Bruders Esau. Und so segnete er ihn.
24 Und er fragte ihn: Bist du wirklich mein
Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin"s!
25 Da sprach er: So bringe es mir her, damit
ich von dem Wildbret meines Sohnes esse, dass dich meine Seele segne! Da
brachte er es ihm, und er aß; er reichte ihm auch Wein, und er trank.
26 Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm
her, mein Sohn, und küsse mich!
27 Und er trat hinzu und küsste ihn. Und als
er den Geruch seiner Kleider roch, segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch
meines Sohnes ist wie ein Geruch des Feldes, das der Herr gesegnet hat.
28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom
fettesten Boden und Korn und Most in Fülle!
29 Völker sollen dir dienen und Geschlechter
sich vor dir beugen; sei ein Herr über deine Brüder, und die Söhne deiner
Mutter sollen sich vor dir beugen. Verflucht sei, wer dir flucht, und gesegnet
sei, wer dich segnet!
Esaus Reue über den verlorenen Segen
30 Und es geschah, als Isaak den Segen über
Jakob vollendet hatte, und Jakob kaum von seinem Vater Isaak hinausgegangen
war, ja, da geschah es, dass sein Bruder Esau von der Jagd kam.
31 Der machte auch ein schmackhaftes Essen
und trug es zu seinem Vater hinein und sprach zu ihm: Steh auf, mein Vater, und
iss von dem Wildbret deines Sohnes, damit mich deine Seele segne!
32 Da antwortete ihm sein Vater Isaak: Wer
bist du? Er sprach: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener!
33 Da entsetzte sich Isaak über die Maßen und
sprach: Wer ist denn der Jäger, der ein Wildbret gejagt und mir aufgetragen
hat? Ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet; er wird
auch gesegnet bleiben!
34 Als Esau diese Worte seines Vaters hörte,
schrie er laut auf und wurde über die Maßen betrübt und sprach zu seinem Vater:
Segne doch auch mich, mein Vater!
35 Er aber sprach: Dein Bruder ist mit List
gekommen und hat deinen Segen weggenommen!
36 Da sprach er: Er heißt mit Recht Jakob;
denn er hat mich nun zweimal überlistet! Mein Erstgeburtsrecht hat er
weggenommen, und siehe, nun nimmt er auch meinen Segen! Und er sprach: Hast du
mir keinen Segen zurückbehalten?
37 Da antwortete Isaak und sprach zu Esau:
Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und alle seine Brüder habe ich
ihm zu Knechten gegeben; mit Korn und Most habe ich ihn versehen. Was kann ich
nun für dich tun, mein Sohn?
38 Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn
nur einen Segen, mein Vater? Segne doch auch mich, mein Vater!
Und Esau erhob seine Stimme und weinte.
39 Da antwortete Isaak, sein Vater, und
sprach zu ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein, und fern
vom Tau des Himmels von oben.
40 Von deinem Schwert wirst du leben und
deinem Bruder dienen. Es wird aber geschehen, wenn du dich befreien kannst,
wirst du sein Joch von deinem Hals reißen.
Jakobs Flucht zu Laban
41 Und Esau wurde dem Jakob feind wegen des
Segens, womit sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sprach in seinem Herzen:
Die Zeit, da man um meinen Vater trauern wird, ist nicht mehr weit; dann will
ich meinen Bruder Jakob umbringen!
42 Da wurden der Rebekka die Worte Esaus,
ihres älteren Sohnes, hinterbracht. Und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren
jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir
Rache nehmen und dich töten!
43 Und nun gehorche meiner Stimme, mein Sohn:
Mache dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban, nach Haran,
44 und bleib eine Zeit lang bei ihm, bis sich
der Grimm deines Bruders gelegt hat
45 und bis sich sein Zorn von dir wendet und
er vergisst, was du ihm angetan hast; so will ich dann nach dir schicken und
dich von dort holen lassen. Warum sollte ich an einem Tag euch
beide verlieren?
46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mir ist das
Leben verleidet wegen der Töchter Hets; wenn Jakob eine Frau nimmt von den
Töchtern Hets, wie diese da, von den Töchtern des Landes, was soll mir dann das
Leben!
1
Mose 28Schlachter 2000 (SCH2000)
Jakob flieht nach Paddan-Aram
28 Da rief Isaak den Jakob, segnete ihn und
gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans!
2 Mache dich auf und zieh nach Paddan-Aram,
in das Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau
von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter!
3 Und Gott, der Allmächtige, segne dich und
mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Menge von Völkern
werdest,
4 und er gebe dir den Segen Abrahams, dir
und deinem Samen mit dir, dass du das Land in Besitz nimmst, in dem du als
Fremdling lebst, das Gott dem Abraham gegeben hat!
5 So entließ Isaak den Jakob, und er zog
nach Paddan-Aram zu Laban[a], dem Sohn Bethuels, dem Aramäer, dem Bruder der Rebekka, der Mutter
Jakobs und Esaus.
Esaus dritte Frau
6 Als nun Esau sah, dass Isaak den Jakob
gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, damit er sich von dort eine
Frau hole, und dass er, als er ihn segnete, ihm gebot und sprach: »Du sollst
keine Frau von den Töchtern Kanaans nehmen«,
7 und dass Jakob seinem Vater und seiner
Mutter gehorsam war und nach Paddan-Aram zog,
8 als Esau auch sah, dass Isaak, sein Vater,
die Töchter Kanaans nicht gerne sah,
9 da ging Esau hin zu Ismael und nahm zu
seinen Frauen noch Mahalath als Frau hinzu, die Tochter Ismaels, des Sohnes
Abrahams, die Schwester Nebajoths.
Jakobs Traum von der Himmelsleiter
10 Jakob aber zog von Beerscheba aus und
wanderte nach Haran.
11 Und er kam an einen Ort, wo er über Nacht
blieb; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm von den Steinen jenes Orts
und legte sie unter sein Haupt und legte sich an dem Ort schlafen.
12 Und er hatte einen Traum; und siehe, eine
Leiter[b] war auf die Erde gestellt, die reichte mit der Spitze bis an den
Himmel. Und siehe, auf ihr stiegen die Engel Gottes auf und nieder.
13 Und siehe, der Herr stand über ihr und sprach: Ich bin
der Herr,
der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du
liegst, will ich dir und deinem Samen geben.
14 Und dein Same soll werden wie der Staub
der Erde, und nach Westen, Osten, Norden und Süden sollst du dich ausbreiten; und
in dir und in deinem Samen[c] sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!
15 Und siehe, ich bin mit dir, und ich will
dich behüten überall, wo du hinziehst, und dich wieder in dieses Land bringen.
Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich vollbracht habe, was ich dir
zugesagt habe!
16 Als nun Jakob von seinem Schlaf erwachte,
sprach er: Wahrlich, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!
17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie
furchtgebietend ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes,
und dies ist die Pforte des Himmels!
18 Und Jakob stand am Morgen früh auf und
nahm den Stein, den er unter sein Haupt gelegt hatte, und richtete ihn auf zu
einem Gedenkstein und goss Öl auf seine Spitze,
20 Und Jakob legte ein Gelübde ab und sprach:
Wenn Gott mit mir sein und mich behüten wird auf dem Weg, den ich gehe, und mir
Brot zu essen geben wird und Kleider anzuziehen
21 und mich wieder mit Frieden heim zu meinem
Vater bringt, so soll der Herr mein Gott sein;
22 und dieser Stein, den ich als Gedenkstein
aufgerichtet habe, soll ein Haus Gottes werden; und von allem, was du mir
gibst, will ich dir gewisslich den Zehnten geben!
Footnotes:
- (28,5) bed.
»Der Weiße«.
- (28,12) Andere
Übersetzungsmöglichkeit: eine Mauertreppe (wie sie damals
bei Tempeln verwendet wurden, vgl. die Stufentürme oder Zikkurate des
Alten Orients).
- (28,14) Andere
Übersetzung: durch dich und durch deinen Nachkommen (vgl.
1Mo 22,18; Gal 3,16).
- (28,19) Beth-El bed.
»Haus Gottes«.
1
Samuel 20Schlachter 2000 (SCH2000)
David und Jonathan
20 David aber floh von Najot bei Rama und kam
und redete mit Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld? Und was habe
ich vor deinem Vater gesündigt, dass er mir nach dem Leben trachtet?
2 Er aber sprach zu ihm: Das sei ferne, du
sollst nicht sterben! Siehe, mein Vater tut nichts, weder Großes noch Kleines,
das er nicht meinen Ohren offenbaren würde. Warum sollte denn mein Vater dies
vor mir verbergen? Es ist nichts daran!
3 Und David fuhr fort und schwor: Dein Vater
weiß genau, dass ich Gnade vor deinen Augen gefunden habe; darum wird er
denken: Jonathan soll dies nicht erfahren, damit er nicht bekümmert ist! Und
wahrlich, so wahr der Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, es ist nur ein Schritt zwischen
mir und dem Tod!
4 Jonathan aber sprach zu David: Ich will
für dich tun, was dein Herz begehrt!
5 Und David sprach zu Jonathan: Siehe,
morgen ist Neumond, da sollte ich eigentlich mit dem König zu Tisch sitzen.
Lass mich gehen, dass ich mich auf dem Feld verberge, bis zum Abend des dritten
Tages!
6 Sollte mich dein Vater etwa vermissen, so
sprich: David bat mich sehr, nach Bethlehem in seine Stadt eilen zu dürfen,
weil dort das jährliche Opfer stattfindet für die ganze Familie.
7 Sagt er: Es ist gut!, so bedeutet das Frieden
für deinen Knecht; wird er aber sehr zornig, so wisse, dass Böses bei ihm
beschlossen ist.
8 Dann aber erweise Gnade gegen deinen
Knecht; denn du hast mich, deinen Knecht, in einen Bund vor dem Herrn mit dir treten lassen. Wenn aber
eine Schuld an mir ist, so töte du mich; warum solltest du mich zu deinem Vater
bringen?
9 Und Jonathan sprach: Das sei ferne von
dir! Wenn ich sicher weiß, dass es bei meinem Vater beschlossene Sache ist,
Böses über dich zu bringen, sollte ich es dir dann nicht berichten?
10 David aber sprach zu Jonathan: Wenn mir
nur jemand berichten würde, ob dein Vater dir eine harte Antwort gibt!
11 Und Jonathan sprach zu David: Komm, wir
wollen aufs Feld hinausgehen! Da gingen die beiden aufs Feld hinaus.
12 Und Jonathan sprach zu David: Bei
dem Herrn,
dem Gott Israels! Wenn ich morgen um diese Zeit oder übermorgen meinen Vater
ausforsche, und siehe, er ist David wohlgesonnen, und ich dann nicht zu dir
hinsende und es vor deinen Ohren offenbare,
13 so tue der Herr dem Jonathan dies und das! Wenn aber
mein Vater Böses gegen dich im Sinn hat, so will ich es auch vor deinen Ohren
offenbaren und dich wegschicken, damit du in Frieden hinziehen kannst; und
der Herr sei
mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist!
14 Und erzeige die Gnade[a] des Herrn nicht
nur, solange ich noch lebe, und nicht nur an mir, damit ich nicht sterbe,
15 sondern entziehe auch meinem Haus niemals
deine Gnade, auch dann nicht, wenn der Herr die Feinde Davids allesamt vom
Erdboden ausrotten wird!
16 So schloss Jonathan einen Bund mit dem
Haus Davids [und sprach]: Der Herr fordere es von der Hand der Feinde Davids!
17 Und Jonathan ließ David nochmals bei
seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele.
18 Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist
Neumond; da wird man dich vermissen, denn dein Sitz bleibt leer.
19 Am dritten Tag aber komm rasch herab und
begib dich an den Ort, wo du dich am Tag der Tat verborgen hattest, und bleibe
neben dem Stein Asel.
20 Ich aber will drei Pfeile daran
vorbeischießen, als ob ich nach einem Ziel schießen würde.
21 Und siehe, dann werde ich den Burschen
schicken: »Geh, suche die Pfeile!« Rufe ich dann dem Burschen zu: »Siehe, die
Pfeile liegen diesseits von dir, hole sie!«, so komm; denn das bedeutet Frieden
für dich und keine Gefahr, so wahr der Herr lebt.
22 Wenn ich aber zu dem jungen Mann sage:
»Siehe, die Pfeile liegen jenseits von dir!«, so geh; denn dann sendet dich
der Herr fort.
23 Von dem aber, was wir beredet haben, ich
und du, siehe, davon ist der Herr [Zeuge] zwischen dir und mir ewiglich!
24 So verbarg sich David auf dem Feld. Als
aber der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahl, um zu essen.
25 Und zwar saß der König an seinem gewohnten
Platz an der Wand; Jonathan aber stand auf, und Abner setzte sich neben Saul;
und Davids Platz blieb leer.
26 Saul aber sagte an diesem Tag nichts; denn
er dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein; gewiss ist er nicht rein!
27 Es geschah aber am Tag nach dem Neumond,
als Davids Platz wieder leer blieb, dass Saul seinen Sohn Jonathan fragte:
Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zum Essen gekommen?
28 Da antwortete Jonathan dem Saul: David hat
mich dringend gebeten, nach Bethlehem gehen zu dürfen;
29 und er sagte: Lass mich doch hingehen;
denn wir halten ein Familienopfer in der Stadt, und mein Bruder selbst hat es
mir geboten; habe ich nun Gnade vor deinen Augen gefunden, so gib mir doch
Urlaub, dass ich meine Brüder sehen kann! Darum ist er nicht an den Tisch des
Königs gekommen.
30 Da entbrannte Sauls Zorn gegen Jonathan,
und er sprach zu ihm: Du missratener, widerspenstiger Sohn! Meinst du, ich
wüsste nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner Schande und zur
Scham und Schande deiner Mutter?
31 Denn solange der Sohn Isais auf Erden
lebt, kannst weder du bestehen noch dein Königtum! So sende nun hin und lass
ihn herbringen zu mir; denn er ist ein Kind des Todes!
32 Und Jonathan antwortete seinem Vater Saul
und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan?
33 Da warf Saul den Speer nach ihm, um ihn zu
durchbohren. Da erkannte Jonathan, dass es bei seinem Vater fest beschlossen
war, David zu töten.
34 Und Jonathan stand vom Tisch auf in
glühendem Zorn und aß an jenem zweiten Tag des Neumonds keine Speise; denn es
tat ihm weh um Davids willen, weil sein Vater ihn beschimpft hatte.
35 Und es geschah am Morgen, da ging Jonathan
aufs Feld hinaus, zu der mit David verabredeten Zeit, und ein junger Bursche
war mit ihm.
36 Und er sprach zu seinem Burschen: Lauf,
suche doch die Pfeile, die ich abschieße! Als nun der Bursche lief, schoss er
einen Pfeil über ihn weg.
37 Und als der Bursche zu der Stelle lief,
wohin Jonathan den Pfeil geschossen hatte, rief ihm Jonathan nach und sprach:
Liegt nicht der Pfeil jenseits von dir?
38 Und Jonathan rief dem Burschen und sprach:
»Schnell! Beeile dich! Steh nicht still!« Und Jonathans Bursche hob den Pfeil
auf und brachte ihn zu seinem Herrn.
39 Doch wusste der Bursche von nichts; nur
Jonathan und David wussten um die Sache.
40 Da gab Jonathan dem Burschen, der bei ihm
war, seine Waffen und sprach zu ihm: Geh und bringe sie in die Stadt!
41 Sobald nun der Bursche weg war, erhob sich
David von der südlichen Seite her und fiel auf sein Angesicht und verneigte
sich dreimal; danach küssten sie einander und weinten zusammen, David aber am
allermeisten.
42 Und Jonathan sprach zu David: Geh hin in
Frieden! Wie wir beide im Namen des Herrn geschworen und gesagt haben, so sei der Herr[Zeuge] zwischen mir und dir, zwischen
meinem Samen und deinem Samen ewiglich!
Footnotes:
- (20,14) od. Güte / Bundestreue.
Psalmen
36Schlachter 2000 (SCH2000)
Psalm 36
1 Dem Vorsänger. Von David, dem Knecht
des Herrn.
2 Ein Urteil über die Abtrünnigkeit des
Gottlosen [kommt] aus der Tiefe meines Herzens:
Die Gottesfurcht gilt nichts vor seinen Augen!
Die Gottesfurcht gilt nichts vor seinen Augen!
3 Denn es schmeichelt ihm in seinen Augen,
seine Missetat zu vollbringen, zu hassen.
seine Missetat zu vollbringen, zu hassen.
4 Die Worte seines Mundes sind Lug und Trug;
er hat aufgehört, verständig zu sein und Gutes zu tun.
er hat aufgehört, verständig zu sein und Gutes zu tun.
5 Auf seinem Lager brütet er Bosheit aus,
er stellt sich auf einen Weg, der nicht gut ist;
das Böse verabscheut er nicht. —
er stellt sich auf einen Weg, der nicht gut ist;
das Böse verabscheut er nicht. —
6 Herr, deine Gnade reicht bis zum Himmel,
deine Treue bis zu den Wolken!
deine Treue bis zu den Wolken!
7 Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge
Gottes,
deine Gerichte sind wie die große Flut;
du, o Herr, rettest Menschen und Tiere.
deine Gerichte sind wie die große Flut;
du, o Herr, rettest Menschen und Tiere.
8 Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott,
dass Menschenkinder Zuflucht finden unter dem Schatten deiner Flügel!
dass Menschenkinder Zuflucht finden unter dem Schatten deiner Flügel!
9 Sie laben sich an den reichen Gütern
deines Hauses,
mit dem Strom deiner Wonne tränkst du sie.
mit dem Strom deiner Wonne tränkst du sie.
10 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,
in deinem Licht schauen wir das Licht.
in deinem Licht schauen wir das Licht.
11 Erweise deine Gnade auch weiterhin denen,
die dich kennen,
und deine Gerechtigkeit denen, die aufrichtigen Herzens sind!
und deine Gerechtigkeit denen, die aufrichtigen Herzens sind!
12 Lass den Fuß der Hochmütigen mich nicht
erreichen,
und die Hand der Gottlosen mich nicht vertreiben!
und die Hand der Gottlosen mich nicht vertreiben!
13 Dort sind die Übeltäter gefallen;
sie wurden niedergestoßen und konnten nicht mehr aufstehen.
sie wurden niedergestoßen und konnten nicht mehr aufstehen.
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